Augen auf beim Hundekauf!

Link:

http://derstandard.at/1362108073359/Die-Welpenmafia-setzt-auf-Mitleid-und-Geiz

(kopieren und im Internet einfügen).

 

Das Buch "Welpenmafia" beschreibt, wo man bitte NIEMALS Welpen kaufen sollte! Auch private Hundeverkäufer versuchen sich in kleinerem Stil mit dieser Taktik und beziehen über der Grenze Hunde, verkaufen sie dann teuer in der CH auf einem Parkplatz o.ä.

 

Auch Mitleid ist kein Kaufsgrund - Sie lassen dadurch direkt Nachschub produzieren! Also bitte Hände weg.

 

Bestimmt sind nicht alle Zuchten aus dem Ausland unseriös, aber dann fahren Sie selber hin und machen sich ein Bild, ob Ihr zukünftiger Begleiter liebevoll und artgerecht aufgewachsen ist. Lassen Sie sich keine Hunde liefern.


Zuchtregeln auf welche Sie achten können (egal ob "Hobby"- oder professionelle Zucht):

 

- Mindestalter der Hündin 15 Monate vor 1. Belegung

- Ärztliche Kontrollen; Grundcheck, Impfung, Entwurmung, Rassekrankheiten

- Kennzeichnung des Hundes (Chip) + Heimtierausweis

- Amicus Registrierung (DE: Tasso)

- Artgerechte Haltung (mit im Haus, Auslauf, Sozialkontakte, 

  mind. Muttertier vor Ort...)

- Kaufvertrag

- Ihnen als Käufer auch vor/nach dem Kauf mit Rat & Tat zur Seite stehen

Einige persönliche Erfahrungen / Meinung:

 

Professionelle Züchter, in einem Verein, mit gekörten Hunden habe ich schon verschiedene besucht. Da gibt es Gute darunter, aber eben auch welche, die einen schlechten Eindruck hinterlassen. Da war es dann so, dass die Hunde kein Wohnungsleben kannten, weil sie in fein hergerichteten Zwingern lebten. Sogar eine eigene Tierpflegerin hatten sie einmal. Wie will man auch um die 20 Hunde alle im Haus halten und jedem gerecht werden? Aber erhält man so einen tollen Haushund? Der Welpe und die Mama haben es doch nie kennengelernt. Kein Hund wünscht sich wohl ein Zwingerleben, aber manche Rassen durch ihre körperlichen Gegebenheiten (Fell) noch weniger als bsp. ein Kangal, der gerne draussen ist. Ausserdem haben wir unseren Familienhund (Westie) mit Champion Papieren in Zürich aus einer anerkannten Zucht übernommen und trotzdem musste er in jungem Alter für über 1`000.- an der Hüfte operiert werden. Also auch Papiere und eine Zucht in einem Verein ist NIE eine Garantie für ein ganzes Leben lang Gesundheit! Oder gibt es Menschen, bei denen man eine Garantie hat, dass sie nie krank werden? Wer eine Garantie möchte, kaufe sich doch bitte einen Toaster und keinen Hund ;-)

 

Nie vergessen werde ich auch, dass ich eine Ex-Zuchthündin aus einer bekannten Schweizer Zucht aufgenommen habe. Sie wurde aussortiert, weil sie bei ihrem ersten Wurf einen Kaiserschnitt benötigte. Die Welpen wurden für CHF 2`500.- verkauft. Ich bekam die Hündin danach als Familienhund für 800.- Doch es stellte sich bald heraus, dass sie Hündin an vielen Allergien litt, was sich durch Kratzen bis zum Bluten und Hautausschläge zeigte. Sie war nach einem genauen Allergietest, von mir in die Wege geleitet und bezahlt, nachweislich auf Hausstaubmilben, Futtermilben, Getreide und 6-Gräser allergisch. Ich habe keine Kosten für den Test, Medikamente und Rohfutter (Barf) gescheut. Die Züchterin hat sich nach dem Verkauf und Nachfrage bezüglich Allergien nie mehr nach ihrem Hund erkundigt...Sie hat uns zuvor oder nach Vermittlung auch nie besucht. Ich war es, die geschrieben und Fotos gesendet hatte. Und man darf nicht vergessen, dass mit dieser (kranken) Hündin zuvor noch teure Welpen gezüchtet wurden. Die Zuchthunde lebten dort in Innenzwingern von ca. 2x2m. Es gab auch einen Garten und ein Wohnhaus, aber da waren die Hunde gemäss Erzählung nur ab und zu und abwechselnd drin. Sowas schädigt für mich einfach den Ruf von anerkannten Züchtern. Erkläre man mir, was man wolle. Selbst wenn die Züchterin an sich freundlich war.

 

Das Ziel einer Zucht sollte nicht sein, 5 Zuchthündinnen sein Eigen zu nennen, diese aber irgendwo privat zu platzieren (mit Deckrecht) und dann fürs Gebären und die Welpenaufzucht zurückkommen (damit man schön selber die Welpenpreise einkassieren kann). Oder 3 Zuchtrüden, die alle nicht in der Zucht leben und die Züchter so weder Charakter, noch Verhalten und Gesundheit jeden Tag vor Augen haben; sie aber trotzdem auf dem Papier noch ihnen gehören und zu Deckzwecken her müssen. Alles live erlebt…

 

Dann die Hobbyzüchter...Es gibt solche und solche Hobbyzüchter! Im Januar 2013 entdeckte ich ein Inserat, in dem eine Dame einen franz. Bully-Deckrüden für ihre Hündin ohne Papiere (aus Ungarn) suchte. Der Rüde solle nur gesund sein.

Wer hat einen Rüden, der gerade läufig ist???“ schrieb sie da! Ich habe ihr geantwortet, um wenigstens zu erklären, dass Rüden NIE läufig werden! Daraufhin hat sie wütend geantwortet, dass es halt ihr erster Hund sei, aber es sei alles mit dem Tierarzt abgesprochen und es wurde ihr empfohlen die Hündin 1x decken zu lassen. Das sei halt Natur und ausserdem sei die Hündin in der Läufigkeit aggressiv geworden.

 

SOWAS finde ich eine unseriöse, unfachliche Vermehrung – diese steht in keinem Verhältnis zu einer liebevollen, kompetenten, verantwortungsvollen „Hobbyzucht“, in der die Hunde zwar keine Papiere bzw. Stammbäume bis in die hinterletzte Generation haben (wichtig wg. Erb/Rassekrankheiten!), ABER dennoch fachlich kompetente Halter/Züchter, welche sich über die Spezies Hund im Klaren sind und sich lange damit befassen, sowie täglich Neues lernen.  

 

Damit schmeisse ich nicht alle Hobby/Privatzüchter in einen Topf, denn es gibt mitunter auch z.bsp. eine familiäre Zucht mit nur einem Hundepaar oder nur einer Hündin (Rüde wird sorgfältig jedes Mal neu ausgesucht), in dem vielleicht nur alle 2 Jahre ein Wurf auf die Welt kommt, die Besitzer sich auch auskennen, die Hunde voll als Familienhund leben und damit viel besser/artgerechter und liebevoller leben und aufwachsen, als in einer professionellen Zucht mit 15 Hunden - welche dann aber nur im Zwinger leben!

 

Das alles lässt einen Groll in mir aufkommen und möchte jedem ans Herz legen, einen Hund sorgfältig auszusuchen. Fahren Sie selbst hin, schauen sich den Hund und die Eltern an (wenn es sich um einen Welpen handelt). Verlangen Sie die Papiere (Heimtier/Impfausweis, Amicus-Registrierung, ggf. Stammbaum) vom Tier und lassen sich nicht zu einem Kauf überreden. Wenn Sie sich unsicher sind, nehmen Sie jemanden mit, der Erfahrung mit Hunden hat oder stellen den Hund direkt einem Tierarzt vor, der Sie beraten kann (Ankaufsuntersuchung).

 

Wie man sieht, ist die Hundesuche also gar nicht so einfach wie man meinen könnte.

 

Bitte schauen Sie doch auch mal im örtlichen Tierheim oder im Internet nach Tierschutzfällen und Organisationen! Es gibt sehr viele Hunde auf Platzsuche, nicht nur in Ihrem Land...Überall auf der Welt (für mich hört Tierschutz nicht an der Landesgrenze auf). In der Smeura/Rumänien leben tausende Hunde auf Platzsuche im Heim! Ausserhalb der Schweiz haben es viele (herrenlose) Hunde sogar noch viel schlechter als hier. Motto: 

 

Adopt - don`t shop!