Anschaffung will gut überlegt sein

Siehe auch Unterrubrik links ("Hier keine Hunde kaufen")...

Sind Sie bereit, sich in den nächsten ca. 10 bis 15 Jahren um Ihren Hund zu kümmern? Dazu gehören tägliche Spaziergänge (bei jedem Wetter!), sowie Fütterung, Spiel und geistige Beschäftigung/Auslastung für den Hund. Dazu gehört aber auch das Beobachten ihres Hundes, die Korrektur von allfällig unerwünschten/problematischen Verhaltensweisen oder die Pflege, wenn der Hund mal krank sein sollte.

In manchen Kantonen der CH gibt es obligatorische Kurse für alle Hundehalter (egal welche Hunderasse!) zu besuchen oder die Anschaffung & Gebühren eines Listenhundes sind ggf. teurer als für andere Rassen. Diese müssen Sie selber bezahlen. Nähere Infos dazu in der Rubrik „Obligatorische Kurse CH“.

Wer betreut Ihren Vierbeiner, wenn Sie in die Ferien verreisen und den Hund mal nicht mitnehmen können oder möchten?

Oder wo kann er spontan hin, sollte ein Spitalaufenthalt unumgänglich sein? Es muss nicht immer ein Spitalaufenthalt sein, auch ein Wochenend-/Tagesausflug ohne Hund (bsp. Freizeitpark, Familienbesuch o.ä,) erfordert Organisation, damit er seine Geschäfte erledigen kann und nicht den ganzen Tag alleine bleiben muss. Für meine Hunde habe ich auch geregelt, wo sie bei meinem Tod hinkönnen. Die Kontaktdaten habe ich schriftlich hinterlegt Zuhause und bei der Gemeinde (letztwillige Verfügung).  

Was passiert, sollten Sie sich von Ihrem aktuellen Lebenspartner/in trennen – ist auch dann noch für das Tier gesorgt oder müssten Sie es dann weggeben? Oder wenn Sie schwanger werden? Das muss kein Abgabegrund für den Hund sein! Es lässt sich sehr wohl beides vereinbaren (selber erlebt). Sind Sie sich dessen bewusst oder möchten Sie nur eines von beidem in Ihrem Leben haben?

Sind in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus Hunde überhaupt erlaubt? Lassen Sie sich dies schriftlich bestätigen. Sollte irgendwann mit Hund ein Wohnungswechsel nötig sein, so ist auch das nicht zwingend ein Abgabegrund für einen Hund! Bitte seien Sie sich bewusst, dass sie für Ihren Vierbeiner mitsuchen müssen. Es gibt Gott sei Dank auch Vermieter/innen und Verwaltungen, die Hunde akzeptieren. Es sollte natürlich selbstverständlich sein, dass Ihr Hund die Nachbarn nicht belästigt (bsp. anspringt), stört (dauernd bellt) oder Dreck verbreitet (man kann ein Handtuch im Briefkasten deponieren, um den Hund vor dem Reingehen zu putzen/trocknen oder die Waschmaschine leer laufen lassen, um sie sauber zu hinterlassen).

Haben Sie sich gefragt, ob Sie bereit und fähig sind Ihrem Hund eine konsequente, aber liebevolle Erziehung zukommen zu lassen? Evt. mit Hilfe einer Hundeschule, wobei die Teilnahme nicht gratis ist?

Ein Hund bzw. ein Tier sollte zudem niemals ein Kinderspielzeug sein! Wünscht sich ihr Kind/er einen Hund, dann müssen auch sie voll hinter der Entscheidung stehen. Ihr Kind muss zur Schule, macht später eine Ausbildung etc. Und Sie müssen die beiden stetig im Auge behalten. Oft genug wird ein Hund geärgert, ist dann aber der böse, weil er zugeschnappt hat. 

Denken Sie bitte auch an die Kosten, welche ein Hund in seinem Leben mit sich bringt. Der Anschaffungspreis ist dabei oft das Wenigste. Hunde brauchen täglich ihr Futter, sie brauchen Zubehör wie Körbchen (am besten mehrere an versch. Standorten), Decken, Tücher, Leine/n, Halsband/Geschirr, Trink/Futternapf, Leckerlies für Training, Spielsachen, vielleicht sogar im Winter einen Hundemantel oder spezielle Sicherung im Fahrzeug.

Hunde benötigen von Zeit zu Zeit auch den Tierarzt/in, nicht nur bei Krankheit, sondern zum Beispiel auch für Kotuntersuchung betr. Wurmkur, Impfungen, Krallen kürzen oder eine jährliche Allgemeinkontrolle. Ich rate jedem Hundebesitzer/in oder Personen, die sich überlegen einen Hund anzuschaffen dringend eine Reserve dafür anzusparen oder eine monatliche Versicherungsprämie für den Hund zu leisten (wichtig darauf achten, ob bsp. Rassekrankheiten ausgeschlossen sind). Ich habe für meine Hündin Xena in ihren 7 Lebensjahren tatsächlich 7`700.- CHF Tierarztkosten ausgegeben! Darin enthalten sind 2 OPs, CT Untersuchungen und auch die Euthanasie, welche alleine schon 248.- gekostet hat (Klinik BL, Sept. 2018). Nach der Bandscheiben-OP bekam sie zudem Physio für knapp über 200.- Bei vielen Tierärzten muss übrigens sofort bezahlt werden.

Nicht zuletzt gibt es auch noch die Hundegebühr(-steuer) der Gemeinde (ca. 120.-/Jahr).

Betreffend Futter und Futterpreisen gibt es sehr grosse Unterschiede. Bitte achten Sie auf die Inhaltsangaben. Als erstes Getreide und Zucker, ist sicher nicht hundegerecht. Es gibt auch getreidefreies Hundefutter, wie z.bsp. „Happy Dog Africa“, Platinum Iberico oder dann die Rohfütterung namens BARF. Nicht jedermann/fraus Sache, aber die Hunde lieben es in der Regel. Darüber finden Sie sehr vieles via Google.

Bitte überdenken und klären sie all diese Punkte VOR einer Anschaffung eines Hundes!

Können Sie alle Fragen mit Ja beantworten, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem baldigen Dasein als Hundehalter/in ;-)

Anmerkung zu den Fotos oben: Als Hundehalter/in lernt man immer dazu. Das rote Geschirr war nicht passend, da es auf den Schultern liegt und den Bewegungsablauf stört. Ebenso wie die bekannten Sattelgeschirre (K9) mit Sprüchen an den Seiten. Besser sind sogenannte Y-Geschirre! Siehe blaues Beispiel rechts. 

Sollten Sie später mal zu viel Zubehör haben oder aussortieren, freuen sich die meisten Tierheime oder Organisationen über Sachspenden. Bevor Sie wegschmeissen, fragen Sie doch bitte dort nach. 

Achtung ich bin NICHT für Bekleidung, weil es süss aussieht! Zittert ein Hund ohne Unterwolle jedoch bei Kälte oder lahmt wie Smartie wegen seinen Knien (PL), dann kann es durchaus sinnvoll sein. Ich lege dabei keinen Wert auf auffällige Bekleidung (am liebsten schwarz wie das Hundefell), es muss passen und dem Zweck der Wärme und Lahmfreiheit dienen. Ein hübsches Brustgeschirr oder Halsband schadet jedoch keinem Hund.