Eine Hundegeburt

Wichtiges rund um die Geburt von Welpen und die Zeit davor / danach

Mein Motto: ADOPT - DON`T SHOP! Es gibt genügend Hunde auf Platzsuche, im In/Ausland. Aber da ich mich auch für die Zucht interessiere und belesen wollte, um urteilen zu können - hier ein paar Infos zu diesem vielseitigen Thema.

Läufigkeit

 

Läufig wird eine Hündin in der Regel 2x im Jahr. Diese Läufigkeit dauert 2 - 3 Wochen. Bluten tut sie davon ca. 1 bis 2 Wochen. Empfängnisbereit ist sie an den sogenannten "Stehtagen", um den 9 - 12 Tag. Von Hündin zu Hündin unterschiedlich. Gut ersichtlich über den „Test“: Streicht man ihr bei der Rute über den Po und sie schiebt die Rute zur Seite, bietet sich an, dann ist es soweit. Auch wird sie in dieser Zeit eher versuchen zu anderen Hunden wegzulaufen, um sich fortzupflanzen (daher der Name Läufigkeit).

Hündinnen werden übrigens ihr ganzes Leben lang läufig - lediglich die Abstände vergrössern sich meist im Alter. Eine Trächtigkeit, Geburt & Aufzucht von Welpen sollte man ihr aber über 6 Jahren (je nach Zustand/Rasse) nicht mehr zumuten!

 

Tragezeit /Trächtigkeit

Die Dauer der Tragezeit beträgt im Durchschnitt 63 Tage (ca. 8-9 Wochen). Wenn es sich um einen großen Wurf handelt, wird die Tragezeit wahrscheinlich etwas geringer ausfallen. Dagegen wird ein kleiner Wurf vielleicht länger als 63 Tage im Bauch der Hündin verweilen. Schwankungen von 56 - 72 Tagen gelten als normal. Dieser Zeitraum bezieht sich auf die Zeit zwischen der Bedeckung und der Geburt.

Wie kann eine Trächtigkeit festgestellt werden?

Erstes Anzeichen für eine Trächtigkeit könnte das vermehrte Schlafbedürfnis der Hündin sein. Etwa ab der 3. Woche tritt zudem meist Brechreiz auf und die Hündin zeigt Futtermäkeligkeit bis hin zur Nahrungsverweigerung. Zeitlich fällt diese Appetitlosigkeit und der Brechreiz mit der Einnistung der befruchteten Eizellen in der Gebärmutter zusammen, weil sich der Stoffwechsel der Hündin auf die veränderten Ansprüche umstellt. Die Milchzitzen verstärken sich und ab der 5. Woche kann man erste Rundungen hinter den Rippenbögen feststellen. Es ist nicht ganz einfach eine tatsächliche Trächtigkeit festzustellen, weil die äußerlichen Veränderungen wie zum Beispiel die Veränderung der Zitzen oder das vermehrte Schlafbedürfnis auch bei Hündinnen auftreten, die scheinträchtig sind.

Der Tierarzt kann auf verschiedene Weisen eine Trächtigkeit feststellen:

1. Abtasten (Palpation) des Bauches: Möglich am besten am 24. bis 32. Tag, aber Vorsicht dieses Abtasten erfordert große Erfahrung, ansonsten kann den Föten oder der Hündin geschadet werden, also nicht selber versuchen!

2. Ultraschall-Untersuchung: möglich ab dem 28. Tag oder später, gibt noch keine Auskunft über die Anzahl der Welpen, diese Untersuchung ist unschädlich für die Hündin und die Welpen

3. Bluttest: möglich ab dem 30. Tag

4. Röntgenaufnahme: Möglich ab dem 45. Tag, aber ca. erst ab dem 55 Tag lassen sich die winzigen Skelette voneinander abgrenzen, so dass man die Welpenanzahl bestimmen kann, die Hündin wird einer Strahlung ausgesetzt

5. Abhören mit dem Stethoskop: möglich ab der letzten Trächtigkeitswochen, die Herztöne der Welpen sind schneller als die der Mutter. 

Die Geburt

Von entscheidender Bedeutung für einen guten Geburtsablauf ist das absolute Vertrauen der Hündin zu seinem Menschen und Ruhe. Frühzeitig vor der Geburt sollte die Hündin mit ihrer Wurfkiste (wenn vorhanden) vertraut gemacht werden. Diese sollte am besten mit lockeren Tüchern ausgelegt werden, damit die Hündin etwas zum Scharren hat. Niemals sollte man die Hündin hineinzwingen; wenn die Zeit gekommen ist, wird sie von alleine den idealsten Platz aussuchen. Keines Falls sollte die Hündin weggesperrt oder alleine gelassen werden.

Ab dem 58. Tag wäre es deshalb gut, seine Hündin auch nachts in der Nähe zu haben, wenn sie das nicht eh schon immer ist ;-)
Einen Tag vor der Geburt werden die Hüftknochen erkennbar, weil sich die Früchte absetzen, dabei geben die Bänder der Gebärmutter nach und die Welpen werden auf die Geburt vorbereitet und in Position gebracht. War der Bauch gestern noch rundherum dick, bemerkt man plötzlich, dass die Lendengegend eingefallen wirkt, während sich der Bauch, nach unten hin noch stärker rundet. Oft ist es so, dass die werdende Hundemutter nicht mehr ihre gewohnte Nahrungsmenge zu sich nimmt oder gar nichts mehr möchte, wenn die Geburt bald ansteht. Es gibt auch aber Hündinnen, die genau dann unentwegt Hunger verspüren und guter Dinge ist; sprich rennt und spielt wie normal - wenn der Besitzer sie nicht an ihren Zustand erinnert ;-) Es kann auch passieren, dass die Läufe dick/angeschwollen werden, es bildet sich Wasser. In diesen recht seltenen Fällen heißt es spazieren gehen, die Hündin bewegen.

Es kann auch sein, dass die Hündin zeitweilig beginnt, "bedrohlich" zu hecheln und sich nicht mehr von ihrem Platz wegbewegen will. Dieser Zustand kann Stunden andauern, und die erhofften Anzeichen verschwinden wieder, und die werdende Mutter ist dann wieder völlig "normal". Wenn die Lendenpartie eingefallen ist, und die Hündin sich schon zwischenzeitlich für einige Stunden zurückzieht, vielleicht auch schon einmal ordentlich hechelt oder sogar leise vor sich hin fiept, kann ungefähr mit der Geburt in ein bis drei Tagen gerechnet werden, eher später als früher. Jede Hündin (und jede Geburt) ist anders!

Dazu kommt kurz vor der Geburt noch zeitweiliges Hecheln, welches die Körpertemperatur senkt und die Eröffnungswehen einleitet. Die Normaltemperatur bei Hunden liegt bei 38° bis 39°C. Kurze Zeit vor der Geburt findet die Temperatur ihren Tiefpunkt um die 37°C (während der Geburt kann sie dann bis zu 40 Grad erreichen). Man kann die Temperatur vor der Geburt rektal messen. Die Hündin jede Stunde damit zu plagen ist aber wohl zu viel des Guten. Alle 4h wäre eine Alternative. Ebenso möglich: Durch zweimal tägliche Temperaturkontrolle und deren Protokollierung ab dem 50. Tag der Trächtigkeit kann der Temperaturabfall bei der überwiegenden Zahl der trächtigen Hündinnen festgestellt werden und so eine bevorstehende Geburt frühzeitig erkannt werden.

Sobald die Hündin vermehrt leckt und beginnt zu pressen, erst dann ist der Zeitpunkt gekommen, dass eine Geburt bevorsteht. Unruhe heißt jetzt hektische Aktivität. Entweder drängt es die Hündin noch ins Freie, und/oder sie versucht sich zu verkriechen oder schaut hilfesuchend um sich, wirft sich herum, presst die Hinterläufe gegen einen Widerstand oder rennt los, um sofort wieder "nachzuschauen", was an ihrem hinteren Ende passiert.

Bei manchen Hündinnen ist ein klarer Schleimaustritt sichtbar, dieser kennzeichnet die Öffnung des Muttermundes. Diese Phase der Geburt kann 6 - 12 Stunden, manchmal bis zu 36 Stunden dauern. Dabei ist noch kein Austritt von Fruchtwasser sichtbar.

Weitere eindeutige Anzeichen für eine baldige Geburt können sein:

1. Zunehmende Unruhe

2. Scharrzwang, Lagerbildung und Aufsuchen des Lagers

3. Vulva lecken und Ausscheidungen

4. Hecheln und unsicherer Ausdruck/Abwesenheit

5. Häufiges Schlucken, Zittern, Winseln

Eröffnungswehen setzen ein. Das erkennen wir an dem zeitweiligen Hecheln. Die Vulva ist weich und weißlicher Ausfluss tritt aus. Der Gebärmutterhals beginnt sich zu öffnen, wenn innerhalb der Hündin Muskelbewegungen auftreten. Durch diese Muskelkontraktion werden die Welpen in ihren Fruchtblasen aus den Uterushörnern Richtung Gebärmutterhals geschoben. Auf die Wehenkontraktion hat die Hündin keinen Einfluss. Wenn nach 3 Stunden Hecheln und Eröffnungswehen keine Welpenaustreibung erfolgt, dann muss ein Tierarzt gerufen werden, welcher mit einer wehenfördernden Spritze die Geburt einleitet. Wehenschwäche ist ein Problem bei vielen Hündinnen.

Wenn der erste Welpe am Gebärmutterhals ankommt, setzen die Presswehen ein, die man sehr gut von den Vorwehen unterscheiden kann. Sie laufen wellenförmig über den Hundekörper. Die Hündin ist zwischen den Presswehen sehr unruhig. Bewegung während der Geburt erleichtert und verkürzt diese. Die Bewegungen erfolgen instinktiv. Sie scharrt, dreht sich oder sie macht den Rücken krumm. Alle diese Bewegungen unterstützen die Schiebungen der Welpen auf ihrem Weg in unsere Welt.

Nach Einsetzten der Presswehen, die deutlich am Leib der Hündin erkennbar sind und sich wellenartig Richtung Rute erstrecken, kann es noch gut bis zu zwei Stunden dauern, bis der erste Welpe geboren ist. Sobald die Hündin in regelmäßigen Abständen "drückt" und sich allmählich Veränderungen erkennen lassen, der Welpe im Geburtskanal steckt und in den Wehenpausen wieder verschwindet, ist alles normal. Flüssigkeit, zuerst wässrig, später auch mit Blut angereichert, macht die Geburtswege gleitfähig. Nach etlichen starken Presswehen zeigt sich bald der schön in den Eihäuten "verpackte" Welpe, der aber erst nach weiteren drei bis fünf kräftigen Austreibungswehen komplett herausrutscht. Das zwischendurch hektische Lecken der Mutterhündin, das Hin- und Herwerfen, Aufstehen und Hinlegen ist normal, kann aber Unerfahrene sehr irritieren. Man kann die Hündin beruhigen, bis der erste Welpe ausgetrieben ist. Es kann sein, dass die Hündin beim ersten Welpen laut schreit. Klingt ganz wie beim Menschen, nicht wahr…?

Der erste Welpe hat es besonders schwer. Er muss den anderen den Weg durch das Becken der Hündin bahnen und das Becken dehnen. Wenn der Welpe an dieser engsten Stelle des Geburtsweges angekommen ist, dann stellt die Hündin ihre Rute auf und knickt sie ab der Rutenwurzel bogenförmig nach unten ab, wahrscheinlich um diese Stelle im Becken weiter dehnen zu können. Durch den Muskeldruck platzt oft die Fruchtblase und eine grünliche Flüssigkeit tritt in einem Schwall aus der Scheide aus. Nun beginnt die Austreibungsphase. Das Fruchtwasser macht den Geburtsweg gleitfähig. Der Welpe steckt nun im Geburtskanal fest. Wenn 15 Minuten nach dem Austreten des Fruchtwassers kein Welpe geboren wurde, dann ist der Tierarzt nötig. Geht alles gut, dann sehen Sie bald eine dunkles Bläschen, also die Fruchtblase mit dem Welpen oder wenn die Fruchtblase schon geplatzt ist, direkt etwas von dem Neugeborenen. Der Welpe, der noch in der Fruchtblase ist, wird von der Hündin im besten Fall von der Hündin befreit. Mit den Schneidezähnen öffnet sie die Blase und massiert den Welpen mit ihrer Zunge durch Ablecken, damit sein Kreislauf in Gang kommt und er den ersten Atemzug nimmt. Dies erfolgt oft mit einem Schrei oder einem nach Luft schnappen.

In der Regel ist der erste Welpe innerhalb von zwei Stunden geboren. Damit ist der Besitzer bei der Hündin abgemeldet. Sie kümmert sich jetzt intensiv um das Neugeborene, putzt und leckt es, nabelt es ab und frisst die Eihüllen vollständig.

Mit dem Welpen bzw. in der Regel 5 - 15 Min nach der Geburt eines jeden Welpen wird auch die Nachgeburt (Plazenta), sowie Reste der Fruchthüllen ausgeschieden. Diese werden von der Hündin aufgefressen. Die Plazenta ist als erste Nahrung nach der Geburt von der Natur vorgesehen. Sie versorgt die Hündin mit wichtigen Nährstoffen und ist wehen- und laktationsfördernd. Dann oder auch schon davor durchtrennt die Hündin mit ihren Backenzähnen die Nabelschnur.

Zur Austreibung eines Welpen bedarf es meist ca. 4-6 Presswehen. Ungefähr 3 Minuten dauert die Austreibung eines Welpen. Der zweite Welpe folgt meist recht schnell. Ansonsten liegt die Intervalldauer von Welpe zu Welpe bei durchschnittlich 45 Minuten (bis sogar 2 Stunden). Bei großen Würfen wird die Intervalldauer vielleicht ab dem 7. Welpen etwas größer, weil die Ermüdung der Hündin einsetzt. Die Austreibungsphasen sollten innerhalb von zwölf Stunden abgeschlossen sein. Wenn die Hündin keine Wehen hat und sich mit ihren bereits geborenen Welpen beschäftigt, diese immer wieder putzt oder zwischendurch einen kleinen Erholungsschlaf einlegt, verläuft die Geburt ohne Probleme. Der letzte Welpe kann am längsten auf sich warten lassen.

Während der Geburt muss man der Hündin frisches Wasser zur Verfügung stellen. Sind die Welpen geboren, ist ihr erstes Ziel, eine Zitze zu erreichen. Ist das geschafft, treten beide Vorderläufe gegen die Zitze (Milchtritt) und der Welpe nimmt seine erste Mahlzeit zu sich. Diese erste Milch ist äußerst wichtig für den Neuankömmling, da sie ihn mit allem versorgt was er braucht.

Die Geburt ist geschafft und die Hündin geht sich vielleicht lösen. Kurz darauf kehrt sie zurück und sollte nun Nahrung bekommen. Zum Beispiel Fleischbrühe mit Fleisch, Ei und Getreideflocken bringen der erschöpften Hündin neue Energie. Dann wird sie sich sicherlich zu ihren Welpen legen und inmitten ihrer Familie ausruhen.

Die Entleerung des Welpen erfolgt in den ersten Tagen ausschließlich durch das Lecken (Stimulierung) der Mutter. Tut sie das nicht oder zu wenig, dann kann der Welpe an Verstopfung sterben. Welpen zeigen Unbehagen ganz deutlich durch Wimmern oder Unruhe an. Also ist gründliches Beobachten sehr wichtig.

Die Nabelkontrolle sollte auch nicht vergessen werden. Wenn das Nabelende blaurosa ist, dann ist alles in Ordnung. Die Nabelschnur trocknet innerhalb von 2 Stunden ab und fällt in den nächsten 3 Tagen ab.

Komplikationen

Manchmal ist es so, dass die Instinkte der Hündin aussetzen und der Züchter die Welpen versorgen muss. Der Züchter öffnet unter der Kehle des Welpen die Eihülle und hält ihn dabei mit dem Kopf nach unten, damit Fruchtwasser aus seinem Maul und Nase ablaufen kann. Die Fruchtblase wird von unten nach oben abgestreift, und die Nabelschnur mit Daumen und Zeigefinger ca. 2 cm vom Ansatz abgequetscht. Aber der Besitzer sollte die Hündin weiterhin animieren ihre Aufgaben wahrzunehmen, denn sie kann alles am besten.

Gibt ein Welpe kein Lebenszeichen, dann eilt die Zeit. Man muss ihn nun mit einem Frotteetuch abrubbeln. Diese Unterstützung (Massage) sollte bis zu 20 Minuten durchgeführt werden, bevor ein Welpe aufgegeben wird. Die normale Atemfrequenz eines Welpen beträgt 15 - 35 Atemzüge pro Minute. Eingedrungenes Fruchtwasser muss aus den Atemwegen heraus, indem man das Neugeborene mit dem Kopf nach unten schüttelt. Sollte das auch nicht geholfen haben, gibt es noch die Möglichkeit das Fruchtwasser abzusaugen. Dabei nimmt man den ganzen Fang des Welpen in den Mund, saugt vorsichtig (!) das Fruchtwasser aus und spuckt es aus. Danach beginnt man leicht den Atem in den Welpen einzublasen.

Es besteht auch die Gefahr, dass ein toter Welpe den Geburtskanal verstopft oder die Hündin unter Wehenschwäche leidet. Sollte also ein Intervall von 2 Stunden überschritten werden, dann muss unbedingt der Tierarzt gerufen werden.

Die Angst vor einer Steißgeburt (Hinterendlage) ist unbegründet, da sehr viele Welpen so geboren werden. Dabei liegen ihre Extremitäten ganz eng am Körper und erleichtern somit den Geburtsvorgang. Öfter jedoch als die Hinterendlage ist die Vorderendlage bei der der Welpe mit dem Kopf voran das Licht der Welt erblickt. Ca. 60 % der Welpen werden mit dem Kopf voran geboren (Vorderendlage).

Auch muss man darauf achten, dass alle Plazenten (also so viele wie Welpen) ausgeschieden werden. Wenn eine im Körper der Hündin verbleibt, kann es leicht zu einer lebensbedrohlichen Lage führen, weil die Plazenta kurz nach der Geburt anfängt zu verwesen. Der Tierarzt kann eine wehenfördernde Spritze geben, damit die hängen gebliebene Plazenta ausgeschieden wird.

Wann ist tierärztliche Hilfe angezeigt?

Wehenschwäche ist anzunehmen, wenn eine Hündin an die 20 Presswehen benötigt, um einen Welpen auszutreiben. Hier ist tierärztliche Hilfe angezeigt.

Wenn die Fruchtblase geplatzt ist, also grüne Flüssigkeit austritt, und der Welpe zu lange und ungeschützt im Geburtsweg steckt und nicht nach einer guten Viertelstunde ausgetrieben ist. Tierärztliche Hilfe ist unbedingt angezeigt, wenn trotz Abgang von Gebärmutterschleim und sogar Fruchtwasser, die Geburt nicht vorangeht, das heißt, dass die Presswehen ausbleiben.

Unerfahrene sollten auf keinen Fall mit Hausmittelchen oder unter Hilfe entsprechender Lektüre sich selbst als Geburtshelfer versuchen. Vor allem werden sie nicht entscheiden können, ob z.bsp. wehenfördernde Mittel ausreichen oder sogar ein Kaiserschnitt notwendig ist.

Auch wenn sich Probleme abzeichnen, heißt es Nerven behalten und nicht panisch werden. Bei den meisten Hunden ist die Geburt ein natürlicher Vorgang, der zu 90 Prozent aller Fälle ohne Schwierigkeiten abläuft.

Je nach Hündin und je nach Vertrauen zu ihrem Besitzer/n stört es sie nicht, wenn ihr Mensch dabei ist, im Gegenteil – sie sollte jedoch nicht unnötig gestresst werden (z.bsp. in dem die ganze Familie zuschauen will oder man laut mit ihr spricht etc.) ! Ebenso sollte nicht eingegriffen werden, wenn nicht das Leben bedroht ist, der Hündin sollte etwas Zeit gelassen werden.

Die Hündin nach der Geburt
Nach der Geburt beginnt für die Hündin die Phase, in der die Gebärmutter wieder zu ihrer ursprünglichen Größe zurückgebildet wird. Äußerlich sichtbar ist die frühe Phase durch einen Ausfluss. Dieser Ausfluss ist ähnlich der Läufigkeitsblutung. Er enthält Reste der Plazenta sowie abgestorbene Zellen und Ausscheidungen von Drüsen. Der Ausfluss sollte geruchlos sein, anfangs verliert die
Hündin größere Mengen grünlich-schwarzes, wässriges Sekret. Ab der 2. Woche wird der Ausfluss weniger, das Aussehen ist lachsfarben und schleimig. Mit 4 Wochen sollte der Ausfluss beendet sein, die Gebärmutter ist dann wieder auf die ursprüngliche Größe zusammengezogen. In den folgenden 2 Monaten werden die Zellendefekte in der Uterusschleimhaut ausgebessert. 3 Monate nach der Geburt ist die Gebärmutter wieder funktionstüchtig – jedoch sollte der Hündin nun eine Pause gegönnt werden!

Die Welpen nach der Geburt

Körpertemperatur
Die Körpertemperatur des Welpen beträgt bei der Geburt 37 - 38 Grad, sinkt aber danach auf 35 - 37 Grad ab. Da der Welpe in dieser Phase keine ausreichende Körpertemperatur-regulation besitzt, ist er sehr stark von der Umgebungstemperatur abhängig. Dazu wird in der 1. Lebenswoche eine Umgebungstemperatur von 28 - 30 Grad empfohlen (2./3. Lebenswoche 24 - 26 Grad, ab 4. Lwo. 20 - 21 Grad Celsius). Es ist zu beachten, dass die Rotlichtbestrahlung von oben nicht nur eine wärmende, sondern auch eine stark austrocknende Wirkung auf den Welpen hat.
Immunsystem
Das schwach ausgebildete Immunsystem des Welpen wird in den ersten 3 Tagen überwiegend durch die Kolostralmilch der Mutterhündin unterstützt. Die Darmschleimhaut des Welpen ist nur in den ersten 3 Lebenstagen für diese größeren Antikörper durchlässig. Auf diesem Weg werden 75% der Antikörper vom Muttertier auf den Welpen übertragen.
Augen und Ohren
Augen und Ohren sind bei der Geburt verklebt. Die Augen öffnen sich am 10. Tag, sie haben zunächst eine blaugraue Farbe. Mit 3 - 4 Wochen beginnt das Auge zu fokussieren, mit 4 - 6 Wochen ist die Sehkraft ausgebildet. Die Ohren öffnen sich um den 13. Tag.
Gewichtszunahme:
Das Geburtsgewicht der Welpen soll sich innerhalb von 10 Tagen verdoppeln, in der 2. Lebenswoche das 2 – 3 fache und in der 3. Woche das 6 - 8fache des Geburtsgewichts betragen.

Wie man sieht, ist so eine Geburt etwas Aufregendes und ohne Kenntnisse, bringt man schnell das Leben der Hündin oder der Welpen in Gefahr. Geburtshilfe, etwa Welpen herausziehen ist meist nicht nötig und unangebrachtes Eingreifen in die Natur! Wenn ernsthafte Probleme der Grund sind, ist es natürlich was anderes.

Angelehnt an Quellen: http://www.polar-chat.de/wiki/Tr%C3%A4chtigkeit_und_Geburt / http://www.my-montego-bay.com/Hundegeburt.htm