Tipps zur Hundehaltung

Hunde sind FLEISCHFRESSER, nicht wie Pferde Pflanzen/Grasfresser, deswegen nehmen Sie bitte den Kot Ihrer Lieblinge auf! Ja, Hunde bezahlen sogar Steuern/Gebühren (bei uns jeder Hund im Jahr CHF 120.-), aber das bedeutet nicht, dass Gemeindemitarbeiter den Kot von Ihrem Hund wegräumen! Sie stellen Robidog Mülleimer und gratis Tüten zur Entsorgung zur Verfügung. Wenn sie den Kot Ihres Hundes liegenlassen (schon gesehen direkt auf dem Gehweg oder neben einem Mülleimer...), dann beschmutzen Sie den Ruf ALLER Hundehalter/innen! Leider wird dadurch auch das Auslegen von Giftködern provoziert. Übrigens können durch den Hundekot auch Krankheiten auf andere Hunde übertragen werden. Bitte überlegen Sie deshalb, bevor Sie einfach so weitergehen - auch wenn es dunkel ist (am nächsten Tag ist der Haufen wieder sichtbar). Ich nehme im Dunkeln eine kleine Taschenlampe oder das Handy mit ;-)

Grundsatz: Einen Hund/Welpen sollte man immer direkt nach dem Schlafen, Fressen und Spielen raus bringen. Dann muss er seine Geschäfte am ehesten erledigen. Mit einem Welpen muss man häufiger raus, als mit einem erwachsenen Hund. Das dauert eine Weile, bis drinnen kein Malheur mehr passiert. Wenn der Hund draussen macht, dann ausgiebig LOBEN & Freude zeigen! Wenn man ihn drinnen erwischt, nur "Nein" oder "Pfui" sagen und direkt rausbringen. Niemals erst nach dem Malheur schimpfen oder den Hund gar in seine Hinterlassenschaften drücken - er weiss dann nämlich nicht mehr, für was er bestraft wird! Viel Erfolg

Gemäss Schweizer Tierschutzgesetz müssen "Tieren soziallebender Arten" angemessene Sozialkontakte ermöglicht werden, am besten täglich! Nachzulesen im Artikel 13 des CH Tierschutzgesetzes. Da Hunde Rudeltiere sind, gehören sie auch dazu. Damit ist bestimmt NICHT gemeint, dass der Hund an der Leine auf 100m Entfernung einen anderen Hund sieht und das war es dann...

Das ist vielen Hundebesitzer/innen anscheinend nicht bewusst. Ich mache so viele schlechte Erfahrungen diesbezüglich. Hier ein paar Beispiele:

1. Ich führe meine Hunde auf der Strasse an der Leine, da kommt eine andere Hundehalterin mit ihrem Hund, ebenso angeleint. Sie möchte, dass ihr Hund meinen Hunden "Hallo" sagt und zieht ihn trotz eindeutiger Abwehrhaltung (Rute eingeklemmt, Füsse in den Boden stemmen, keinen Schritt weitergehen) an meine Hunde ran! Der Hund beginnt zu Knurren und ich mache mich mit einer kurzen Erklärung vom Acker (damit die Situation nicht eskaliert). So einen Kontakt braucht kein Hund! Im Gegenteil, damit fördern Sie Leinenaggression! Wie will sich der Hund auch sonst wehren, wenn er angebunden ist?

2. Auf freiem Feld kommt uns eine Halterin mit Hund entgegen und leint ihn an. Ich mache das selbe aus Respekt. Auf gleicher Höhe frage ich sie, ob wir die Hunde nicht frei zusammen lassen können? Ihre Antwort: "Nein, es sind Hunde - ich gehe kein Risiko ein".

Hä? Ja, gerade WEIL es Hunde und damit soziale Rudeltiere sind, lasse ich meine gerne mit anderen kommunizieren. Das besser frei als an der Leine. Wenn der Hund nie die Möglichkeit dazu hat, ist verständlich, dass er unsozial wird. Wenn Halter ihre Hunde immer hastig an die Leine nehmen, wenn andere in Sichtweite kommen, dann macht das für den Hund den Eindruck, dass gleich was Spezielles passiert (im negativen Sinn) oder dass andere Hunde böse sind.

3. Eine Velofahrerin fährt auf einem Feldweg und ihr Hund läuft frei nebenher. Ich lasse meine Hunde auch weiterhin frei. Sie wollen kurz den anderen Hund begrüssen, dieser zeigt auch freundliches Interesse an meinen Hunden. Bleibt stehen. Alles ruhig, sie wollen sich gerade drehen, um typisch das Hinterteil zu beschnuppern. Die Besitzerin ruft ihren Hund scharf zurück. Leider wieder eine Chance verpasst, positiven Kontakt zu geniessen. Möchte man es nicht, leint man ihn am besten schon vorher an.

4. Ein Hundehalter führt seinen Hund an der Leine, ich leine meine deswegen auch an. Auf selber Höhe macht derjenige jedoch einen langen Arm und lässt seinen an meinen schnüffeln. Entweder ganz oder gar nicht, oder? Meine Hunde wollen dann spielen und es gibt ein grosses "Wirr Warr" an den Leinen! Dann muss man von oben eingreifen, die Hunde verheddern sich und kommen womöglich in Panik. So macht man positive Kontakte kaputt! Also bitte frei oder gar nicht.

5. Eine Hundehalterin führt 2 Hunde streng & kurz an der Leine. Schnüffeln am Wegesrand oder gar Artgenossen Kontakt streng verboten. So geht das über den ganzen Mittagsspaziergang (wann/wie können die Hunde so überhaupt ihr Geschäft erledigen?) In ca. 200m Entfernung gehe ich auf dem Feldweg und meine Hunde bewegen sich frei & entspannt vor mir. Sie schnüffeln, kommunizieren miteinander und treffen später sogar einen anderen Hund zum Spielen. Wer lebt nun wohl artgerechter? Welcher Hund möchten Sie sein?

Meine Hunde sind bis jetzt mit ALLEN anderen Hunden verträglich und sie geniessen es, FREI spielen, toben und kommunizieren zu können. Selbst wenn sie das nicht wollen, können sie sich frei eben aus dem Weg gehen. Ich mache kein Drama daraus, wenn andere Hunde kommen (ich freue mich) und das merken auch die Hunde. Es läuft ganz harmonisch ab.

Auch Kontakte an der Leine finden bei uns statt, denn mitunter geht man an einen Anlass bei dem die Hunde zwar an der Leine bleiben müssen, dennoch andere Hunde treffen. Finde es gut, wenn die Hunde auch das kennen! Aber bitte nicht an der Flexileine.

Wenn ein Hund wirklich ein Aggressionsproblem hat, gerade läufig ist, operiert wurde, einen zu starken Jagdtrieb hat o.ä. dann ist es natürlich verständlich, wenn er an der Leine bleibt. Ideal wäre, wenn das auch so kommuniziert wird. Und ich hoffe sehr, dass auch diese Hunde die Möglichkeit erhalten sich in einem geschützten Rahmen ganz frei zu bewegen. Ob an einer (langen) Leine oder ganz frei - es ist immer noch ein Unterschied.

Was ich damit sagen möchte: Bitte ermöglichen Sie Ihrem Hund positive Artgenossen Kontakte! Er wird es Ihnen danken. Und Sie machen sich gem. Tierschutzgesetz nicht strafbar ;-)